Der Balettsaal

Der Balettsaal ist ein großer, heller Raum, mit einer verspiegelten und einer verglasten Front. An der verspiegelten Front befinden sich eine Balettstange an der Wand, die sich über die gesamte länge des Raumes erstreckt. In einer der Ecken befindet sich eine Musikanlage wo man seine mitgebrachte Musik abspielen kann.
(Dieser Saal wird nur als Balettsaal bezeichnet, aber es sind hier gewiss auch andere Tanzstile erwünscht.)

Sobald es ihm möglich war hatte Nick sich von der Versammlung zum Anfang des Schuljahres verdrückt. Im Moment, so wusste er, war sein liebster Platz in der Schule, der 'Balletsaal', noch leer. Es würde sich kein anderer Schüler dort befinden. Nicholas hätte seine Ruhe und konnte seine Musik so laut spielen wie er wollte, ohne dass sich jemand über die Art aufregen würde. Vor dem Saal sah er einen Zettel, auf dem man sich eintragen sollte wenn man den Raum benutzen wollte. Man sollte den Namen, Tag und die Zeit angeben. Der Zettel war neu. In all den Jahren in denen er schon auf diese Schule geht gab es das noch nie. Wessen bescheuerte Idee ist das denn nun wieder gewesen? dachte er sich, trug sich aber trotzdem ein. Ein gutes hatte es ja. So würde Nick jetzt immer wissen wann der Saal frei war und konnte ihn sich auf reservieren. Trotzdem, wusste er, würde er bei seinem Training hier fast nie allein sein. Es gab immer Zuschauer, ob erwünscht oder nicht, und das bei jedem der den Raum nutzte. Ihn störte das herzlich wenig. Sollten sie ihm doch ruhig zusehen. Nick hatte seinen Boom Blaster dabei, er hielt nichts von der Musikanlage in der Ecke, also schloss er ihn an und und schon schallte die Musik seines letzten Projektes durch den Raum. Es war der Debut-Song einer Rookie Gruppe aus Südkorea. Das Lied hieß Face und die Gruppe trug den Namen NU'EST. Es war noch nicht lange her, dass er den Tanz dieses Songs gelernt hatte und heute benutzte er ihn zum eintanzen. Nachdem er den Song zwei mal durchgetanzt hatte ging er zum Player und stellte eine neues Lied in Dauerschleife ein. SHINee's Lucifer. Diese Lied war nicht so neu wie Face. Eigentlich sogar schon bald zwei Jahre, allerdings hatte Nick sich erst jetzt an diesen schweren Song heran getraut. Mittlerweile saß er schon recht gut, aber bei so etwas war Nick perfektionist. Also übte er immer weiter und konzentrierte sich so stark, das er gar nicht gemerkt hätte, wenn ihn irgendjemand beim Üben beobachtete.

Sam war brav bis zum Ende der Veranstaltung geblieben. Er konnte es sich nicht leisten, schon am ersten Tag durch Abwesenheit zu glänzen. Miss Drayton hätte es sonst höchst wahrscheinlich seinem Vater erzählt und Sam wollte es vermeiden gleich am Anfang des Schuljahres Probleme bekommen. Die würden noch früh genug kommen, da war er sich sicher.
Nachdem die Einführung beendet worden war überlegte Sam, ob er in sein Zimmer gehen sollte und einfach nur Musik anmachen sollte, doch er überlegte es sich anders. Sein Weg führte ihn zum Balettsaal. Er hatte lange nicht mehr getanzt, das bemerkte er. Er hatte sich schon auf die Zeit alleine im Balettsaal gefreut. Es war immer so ruhig und entspannend. Doch jetzt, als er in den Gang zum Saal einbog, hörte er schon, dass jemand schneller als er gewesen war und schon im Saal war. Mit ganz viel Glück war es nur ein Mädchen, was er um den Finger wickeln konnte und welches dann einfach ganz schnell verschwinden würde.
Als er jedoch an der Tür zum Balettsaal stand, sah er, dass er sich getäuscht hatte. Im Saal war nicht etwa ein kleines Mädchen, nein, es war ein Junge mit schwarzen Haaren, der ungefähr so alt war, wie er selbst. Und dieser Junge tanzte zu einer Musik, der Sam so gar nichts abgewinnen konnte. Er tanzte zu dieser asiatischen Musik…wie hieß sie noch? Achja, K-Pop. Doch wie der Junge tanzte, sah nicht schlecht aus, fand Sam. Es war zwar nicht ganz sein Stil, aber die Bewegungen waren sicher und kontrolliert.
Sam betrat den Saal und beobachtete den Jungen. Er sah nicht schlecht aus…irgendwoher kannte er ihn…achja, er war ein Jahr unter ihm, seinen Namen hatte er aber vergessen. Er war ihm schon ein paar Mal im Gang aufgefallen. Er wartete bis der Junge ihn bemerken würde…oder auch nicht.

Nach ungefähr einer Stunde Training machte Nick eine Pause. Er war durchgeschwitzt aber eigentlich mit sich zufrieden. Als nächstes würde er die Songs singen während er tanzt. Wieder in derselben Reihenfolge wie zuvor. Er schaltete den Player fürs erste aus und griff zu seiner Wasserflasche. Bis jetzt hatte er noch nicht bemerkt das er beobachtet wurde. Allerdings tat er das jetzt, als er sich nach dem Trinken umdrehte um nachzuschauen wo er schon wieder sein Handtuch hingeworfen hat. In der Tür zum Saal stand ein Junge. Nach kurzem Hinsehen wusste Nick auch wer es war. Samuel White, genannt Sam, aus dem Jahr über ihm. Nicholas hatte schon viel über ihn gehört. Er schien ihm ein interessanter Kerl zu sein. Aber nichts weltbewegendes. Nick bemerkte wie ihm Sams Augen folgten.
"Na, gefesselt von meiner Performance?" rief er ihm scherzend zu, dann wurde er aber wieder ernst. "Tut mir leid Mann, aber ich brauch den Raum noch ne weile. Kannst bleiben wenn du willst." Nick hatte gehört, das Sam auch tanzte, deshalb das Angebot. Er konnte den Saal ja danach benutzen wenn er wollten. Als Nick Sam näher ansah stellte er fest das er richtig mit seiner Annahme lag, dass Sam zum tanzen hier war. Er war so angezogen. "Wenn du bleiben willst, pflanz dich einfach irgendwo hin." Nicholas trank noch einmal schnell etwas und suchte dann auf der CD im Boom Blaster nach der richtigen Musik, also NU'EST's Face ohne Gesang. Da jetzt wohl jemand darauf wartete, den Raum zu nutzen hatte er beschlossen die Pause zu verkürzen und jetzt direkt weiter zu machen. Er holte sich den Stuhl, den er für die Choreo brauchte, ran und stellte sich auf. Dann drückte er auf 'Play' und lies sich einfach mit dem Lied treiben, bis es zu Ende war.

Jetzt wusste Sam wieder, wie dieser Junge hieß: Nicholas, genannt Nick. Ein ganz interessanter Kerl, aber keiner, den Nick zu seinen Freunden zählen würde. Er betrachtete Nicholas noch ein bisschen und bemerkte, dass er sich eigentlich ziemlich elegant und sicher zu der Musik bewegte. Etwas zu sicher fand er. Dadurch wirkten seine Bewegungen teils auswendig gelernt, teils aber auch einfach nur zu selbstsicher, also so, dass sie etwas schlaksig wirkten. Er bemerkte, dass ihm die Musik langsam anfing auf den Geist zu gehen. Zum Glück war sie in diesem Moment zu Ende.
„Sieht ganz ok aus, wie du tanzt, du musst nur aufpassen, dass die Bewegungen nicht zu schlaksig wirken. Bist du noch lange hier drin oder kann ich mal kurz was zwischendurch tanzen? Dauert nur 2 Minuten.“
Sam fragte freundlich, obwohl er schon einen leichten Anflug von Kopfschmerzen bemerkte. Er hoffte, dass Nick ihn mal kurz tanzen lassen würde, er musste sich unbedingt mal wieder auspowern. Andauernd nur am Sandsack ist auf die Dauer langweilig, hatte er festgestellt.

Als er fertig war bemerkte Nick den genervten Gesichtsausdruck von Samuel. "Mach ruhig." antwortete er auf Sams Frage und fing an zusammen zu packen. "Am Text von Lucifer muss ich sowieso noch etwas arbeiten bevor ich beides zusammen bringe." Er hängte sich den Boom Blaster zusammen mit dem Handtuch über die Schulter und nahm die Flasche in die Hand. So ging er auf die Tür zu, eigentlich immer noch in Gedanken bei dem Lied. "Ich muss unbedingt mal wieder zu meinem Dad nach Korea. Ich brauche Tipps bei den Choreos und dem Text von Lucifer." murmelte er. Dann sprach er lauter und seine Augen begannen zu leuchten. "Vielleicht kann er ja sogar ein Treffen mit SHINee organisieren, damit sie mir selber ein paar Tipps geben können. Immerhin ist er zur Zeit ihr Choreograph." Nick dachte laut nach. Als er an der Tür ankam, und vor Sam stehen bleiben musste, kam er wieder im hier und jetzt an. Ihm schoss durch den Kopf, dass er sich doch auch mal ansehen könnte wie Sam so tanzt, schließlich hatte auch er ihn beobachtet. Vielleicht konnte er ein paar neue Moves sehen und in seinem Kopf speichern. "Hey, was dagegen wenn ich dir dafür jetzt auch zusehe?" richtete er das Wort an Samuel.

Nick faselte irgendwas von seinem Vater und irgendwelchen Bands, deren Namen Sam noch nie in seinem Leben gehört hatte. Dann fragte Nick ihn direkt, ob er denn auch mal zusehen dürfte. „Aber mit Vergnügen.“, antwortete Sam. Er ging zur Anlage in der Ecke, packte seine CD hinein und ließ die CD einfach von vorne durchspielen. Es waren verschiedene Stilrichtungen. Er zog seinen grauen Pulli aus. Darunter trug er ein weißes Muskelshirt. Er kramte noch seine Handgelenkstützen aus einer Tasche, machte sie sich um und begann mit dem Training.
Er fing einfach mit ein paar Grundübungen an: zuerst ließ er sich in einen einfachen Spagat rutschen und legte seinen Oberkörper mit ausgestreckten Armen auf den Boden. Dann stand er auf, machte einen Kopfstand, drückte sich in einen Handstand hoch und machte dann einen einarmigen Handstand.
Jetzt fing er an sich einfach von der Musik treiben zu lassen. Er bewegte sich einfach im Rhythmus. Um auf seine ganzen Übungen noch eins draufzusetzen, setzte er zum Ende des Liedes noch zu einem Rückwärtssalto an, sprang ihn und landete ihn auch gut, wie er meinte. Dann drehte er sich zur Musikanlage um, schnappte sich seine CD und seine Klamotten und ging auf Nick zu.

Nick sah Sam beim tanzen zu. Er war nicht schlecht, das gab er zu. Allerdings fand er auch, das er doch nicht so gut war wie er sich gab. Nicholas kam mit Kritik klar, fand Samuels vorhin aber unangebracht. Er bemerkte das er kurz unaufmerksam geworden war und schaute wieder zu Sam, dieser war aber schon fertig. Das war nichts im Vergleich zu dem was ich an einem Tag trainiere. Als Sam mit seinen Sachen auf ihn zu kam, Nick stand immer noch in der Tür, sagte er: "Gar nicht übel." Und das war die Wahrheit, auch wenn er so etwas wie eben dachte. Er stand Samuel jetzt gegenüber und sah ihn an. Eigentlich sah er gar nicht so übel aus in seinem Muskelshirt. Zwar normalerweise nicht Nicks Typ, aber man konnte ja auch Ausnahmen machen. Flirten würde er jetzt allerdings trotzdem nicht. Genau in diesem Moment klingelte sein Handy, ging RingDingDong. Er kramte es aus seinen Sachen hervor, merkte nicht das er Sam immer noch im Weg war und ihn so zwang, im Raum zu bleiben. Er sah auf das Display und fragte sich, wer ihn jetzt wohl anrief. Im nächsten Moment war seine Laune auf einem Hoch. Es war sein Vater. "Hey Dad." sagte er und wechselte sofort automatisch ins Koreanische. "Wie geht es dir? Du hast ein Klasse timing. Ich hab gerade daran gedacht dich anzurufen." Nick wollte gerade ansetzen und fragen ob er nicht mal wieder über ein Wochenende nach Korea zu ihm kommen dürfte, aber sein Dad kam ihm zuvor und lud ihn für in zwei Wochen ein. Er hatte da einen Termin mit SHINee und wusste ja natürlich das sie die großen Vorbilder von Nick waren und er im Moment an Lucifer arbeitet. "Boah Dad, sag mal kannst du eigentlich Gedanken lesen?" Nick lachte ins Telefon. "Ich hatte vor dich in die Richtung etwas zu fragen, nämlich ob du nicht ein Treffen vereinbaren kannst. Du bisst der größte, dass du mich mitnimmst!" Nicholas war einfach aus dem Häuschen. Als sein Vater ihm dann auch noch erzählte, worum es bei dem Treffen mit SHINee überhaupt ging war er schwer für Nick sich wieder einzukriegen. Er würde schon vor allen anderen die volle Choreographie zu der neuen japanischen Single seiner Vorbilder sehen. Außerdem war er sicher, dass er von Taemin einiges lernen würde. Er bedankte sich tausende male bei seinem Vater, bevor er endlich das Gespräch beendete.

Sam stand direkt vor Nick und wollte eigentlich nur in sein Zimmer. Blöd nur, dass Nick ihm diesen Weg versperrte. Auf einmal fing Nicholas‘ Handy an zu klingeln, er sah aufs Display und ging ran. Er begrüßte seinen Vater, ging dann aber ins koreanische oder so über. Sam merkte, wie sich in seinem Kopf extreme Kopfschmerzen breitmachten. Er wusste, dass er jetzt eigentlich sofort in sein Zimmer müsste, aber er wollte auch nicht unhöflich sein und Nick unterbrechen. Also wartete er geduldig. Dabei bemerkte er, wie schnell sich Nicholas‘ Gesichtsausdrücke immer mehr ins extrem fröhliche steigerten.
Als Nick dann endlich fertig war mit telefonieren, sagte Sam: „Hast vorhin wirklich cool getanzt. Können ja mal zusammen trainieren. Kann ich kurz vorbei, ich muss unbedingt auf mein Zimmer.“
Mit diesen Worten schob er sich nah an Nick vorbei. SEHR nah. Als er auf dem Gang war, erfasste ihn ein leichter Schwindel und er sah bunte Sterne vor seinen Augen, deswegen stütze er sich an der Wand ab. ‘Scheiße!‘, dachte er. ‘Nicht schon wieder. Nein, ich darf nicht umfallen, nicht jetzt, nicht hier!‘
Doch dann passierte es: ihm wurde schwarz vor Augen und das letzte was er bemerkte , war dass er auf den Boden fiel.

Einstiegspost
Paige war sich nicht sicher, wo sie war. Die Sporthalle konnte nicht weit weg sein, denn lange irrte sie noch nicht umher. In der nächsten Tür stand ein Typ. Etwa in ihrem Alter. Ein Weiterer bewegte sich seltsam schwankend an der Wand entlang, bevor er zu Boden ging. Das fing ja schon gut an! Sie näherte sich dem Fremden, der offenbar bewusstlos war. "Hallo? Hörst du mich?" Er gab keine Antwort und so entschied Paige sich, sich auf anderem Wege nützlich zu machen. Da der Kerl, der wahrscheinlich ein Wenig älter war, als sie, offensichtlich atmete, wandte sie sich an den in der Tür. Sie hielt es diesem Moment für nebensächlich, sich vorzustellen und fragte stattdessen: "Hast du beobachten können, was passiert ist?" Das war eigentlich eine recht blöde Frage, denn schließlich hatte sie es selbst gesehen und er stand mit dem Rücken zum Geschehen, doch irgendwie musste sie ja schließlich anfangen.

Er wunderte sich ehrlich über Sams Angebot, hatte aber im Generellen nichts dagegen. Also nickte er bloß und sagte nichts als dieser sich nah an ihm vorbeidrängelte. Nick erschrak leicht als Sam auf einmal umkippte, er hatte nur das dumpfe Geräusch vom Aufschlagen auf den Boden. Und da kam auch schon ein Mädchen auf ihn zu, was ziemlich durch den Wind wirkte. Toll, der erste Schultag ging wirklich toll los. "Nein, ich hab keine Ahnung. Bis vor einer Minute hat er hier noch getanzt." als er das sagte hörte er sich gleichgültig an. Theoretisch würde ich ihn bestimmt zu seinem Zimmer tragen können, praktisch wäre das aber ein bisschen scheiße. Erst mal sehen ob wir ihn wieder wach bekommen. Da müsste ich ihn nur stützen. waren aber trotzdem seine Gedanken. Er sah auf seine fast leere Flasche, und dann auf das Mädchen. "Geh mal und besorg noch mehr Wasser." Nick öffnete die Flasche und machte sich bereit, Sam den Inhalt ins Gesicht zu kippen. Das Wasser das das Mädchen hohlen sollte war dann für Samuel zum trinken da. Nicholas kippte ihm das Wasser ins Gesicht und hörte Sam prusten. Zur Sicherheit schlug er ihm noch auf die Wange, damit er auch wirklich aufwachen würde.

Sie nickte zustimmend und nahm die Flasche entgegen. Um die Ecke hatte sie ein Waschbecken gesehen und steuerte schnellen Schrittes gleich auf dieses zu. Es passte schon irgendwie zu Paige, dass solche Dinge gleich an ihrem ersten Tag passierten. Als sie den Wasserhahn aufdrehte, musste sie über irgendetwas nachdenken. Was es war, das wusste sie selbst nicht so recht. Die Flasche füllte sich langsam mit der kalten Flüssigkeit und als sie gefüllt war, drehte Paige den Hahn wieder zu. Ebenso zügig, aber diesmal noch in Gedanken kehrte sie zurück und gab das Wasser weiter. Der ältere Schüler saß inzwischen aufrecht. "Besser?", vergewisserte sie sich. Ganz sicher konnte man sich schließlich selten sein. Nur, dass Paige Cole eine Gabe hat, in Schwierigkeiten zu geraten - das war ihr in diesem Moment überdeutlich. Jeder andere hätte wahrscheinlich sofort aus dem Gebäude gefunden und hätte seine Freizeit genossen, doch für Paige galt anderes. Das Timing und seine seltsamen Freunde waren ihr noch nie wohlgesonnen gewesen.

Sam erwachte, als er bemerkte, dass ihm Wasser ins Gesicht geschüttet wurde. Er kam langsam wieder zu sich und alles hörte auf sich zu drehen. Plötzlich realisierte er einen leichten Schlag auf die Wange. Er zuckte leicht zusammen. Er war ohnmächtig geworden…mal wieder. Das mochte er überhaupt GARNICHT! Er hätte nicht tanzen dürfen, das wusste er, doch es machte ihm so viel Spaß, dass er sich um nichts in der Welt davon abbringen lassen würde.
Er sah nun wieder klar und bemerkte, dass er saß. Nun bemerkte er auch Nick, der neben ihm saß und von dem der Schlag gekommen sein muss. Dann hörte er ein Mädchen fragen, ob es ihm besser ginge. Er drehte vorsichtig seinen Kopf und sah ein Mädchen etwa in Nicks Alter mit blonden Haaren und extrem krass blauen Augen.
„Ja, es geht wieder einigermaßen.“ Sie reichte ihm eine Wasserflasche, die er dankend annahm und in einem Zug leerte. „Ich versuch dann mal in mein Zimmer zu gehen. Danke, dass ihr mich nicht einfach habt liegenlassen.“, sagte er und grinste.

Nick schüttelte leicht belustigt und auch verärgert, wie konnte man nur so NICHT wissen wo die Grenzen seines eigenen Körpers waren, den Kopf. Sam würde es wahrscheinlich nicht mal schaffen aufzustehen, geschweige denn zu den Zimmern zu laufen. Und er sollte recht behalten. "Das schaffst du nicht alleine." sprach Nick die Wahrheit einfach aus. "Sag mir wo dein Zimmer ist, ich bring dich." Ohne Samuels Antwort abzuwarten legte er sich dessen Arm um die Schultern und stand auf, half Sam beim stehen. Dieser schwankte auch jetzt noch leicht. Nick machte sich langsam auf den Weg in Richtung der Zimmer. "Sag mal, was war das jetzt eigentlich? Wenn dir das öfter passiert solltest du über das Tanzen noch mal ernsthaft nachdenken." Nicholas mochte es nicht, wenn jemand so stark seine Grenzen überschritt und es nicht einsehen wollte. Oft machten solche Leute sich am Ende immer noch selbst kaputt. Er verachtete das, und wahrscheinlich konnte man das auch in seiner Stimme hören als er mit Sam sprach. Der machte sich ganz schön schwer in Nicks Armen und sie kamen nur schleppend voran. Jetzt erst viel ihm wieder ein das er das Mädchen einfach am Ende des Ganges hat stehen gelassen. Aber was solls, es dachten sowieso schon alle er sei ein kompletter Arsch.

„Einfach nur den Gang runter und dann irgendwann rechts.“, antwortete Sam auf Nicks Frage, wo denn sein Zimmer sei. Er wollte sich gerade noch zu dem Mädchen umdrehen, um sie zu fragen wie sie heißt und sich dann nochmal bei ihr zu bedanken, doch in diesem Moment legte Nick Sams Arm auf seine Schulter und zog ihn hoch. Sam blickte ihn verwirrt an, bis er verstand, dass er ihn in sein Zimmer bringen würde.
Auf die Frage, was das war antwortete Sam: „Keine Ahnung. Das passiert aber eigentlich nicht so oft. Es fängt häufig an mit Kopfschmerzen und wenn ich dann nicht ins Bett gehe, falle ich irgendwann um. Das hat nichts mit dem Tanzen zu tun, das ist auch schon mal in der Schule passiert.“ Sie liefen den Gang entlang und bogen nach rechts ab, bis sie Sams Zimmer erreicht hatten. „Hier ist es. Danke, dass du mich hergebracht hast.“

tbc.: Samuel White's Zimmer

Die Jungs ignorierten sie recht erfolgreich und bevor sie ein weiteres Wort sagen konnte, waren sie weg. Geistig waren sie schon viel früher weg, als physisch. Mehr zu sich selbst, oder einfach, um es gesagt zu haben, sprach sie in den leeren Flur: "Keine Ursache. Ich bin übrigens Paige." Ihr war klar, dass niemand es gehört haben konnte. Wenn man meinen Tonfall beschreiben müsste, würde jemand wohl sagen, es hätte genervt geklungen, wenn denn jemand da gewesen wäre. Auch das erübrigt sich also. Paige ging lustlos den Gang entlang, in die Richtung, in die die zwei verschwunden waren. Schließlich waren sie auf dem Weg zu den Zimmern. Schon einmal ein Orientierungspunkt. Etwas verwirrt steckte sie den Kopf in offene, jedoch leere Räume. In einem dieser Räume befanden sich Musikinstrumente. Darauf würde sie schon noch zurückkommen. Sie trottete weiter, bis sie nach einer Weile tatsächlich einen Gang fand, der aussah, als könnten hier Zimmer liegen.
-> Paige Cole's Zimmer